Rinder: Kein Rindfleisch mehr aus Brasilien

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 31.01.2008


Die EU hat ihre Drohung wahr gemacht und ab 01.02.2008 alle Rindfleischimporte aus Brasilien gestoppt. Importe aus Brasilien, dem mit Abstand größten Lieferanten für die EU, sind vorerst verboten.

Marktlage
Zwischen der EU und Brasilien gibt es seit Monaten Streit über Hygiene-Auflagen und die mangelnde Rückverfolgbarkeit bei Rindfleisch. Mehrere EU-Inspektionsbesuche in Brasilien hatten zum Teil schwerwiegende Mängel in Bezug auf die Einhaltung der Vorgaben für die Rückverfolgbarkeit sowohl der Schlachttiere als auch der daraus gewonnenen Fleischprodukte aufgedeckt.

Hintergrund sind Befürchtungen in Großbritannien und Irland, die Maul- und Klauenseuche könne aus den Seuchenregionen Brasiliens nach Europa gelangen. Von der ansteckenden Krankheit sind derzeit drei brasilianische Regionen betroffen.

Zunächst war vorgesehen, die Zahl der für den Export zugelassenen Betriebe in Brasilien auf rund 300 Unternehmen zu beschränken.

Doch jetzt hat die EU-Kommission entschieden, den Import von brasilianischem Rindfleisch vollständig einzustellen, da die EU-Auflagen zur Lebensmittelsicherheit nicht erfüllt werden. Nach dem EU-Beschluß darf damit ab dem 01.02.2008 kein Rindfleisch mehr aus dem südamerikanischen Land importiert werden, da Brasilien gegen die EU-Auflagen zur Lebensmittelsicherheit verstößt. Fleischausfuhren, die bis Ende Januar bereits ordnungsgemäß in Brasilien abgefertigt wurden, dürfen noch bis zum 15. März in die EU eingeführt werden.

Auch Länder außerhalb der EU wollen sich dem Verbot anschließen. Die Schweiz will sich laut Bundesamt für Veterinärwesen (BVet) dem Importverbot anschließen.

 

Prognose
Brasilien ist der größte Rindfleischlieferant für die EU. 2007 wurden 139.800 t Rindfleisch aus Brasilien in die EU importiert. Damit erreicht Brasilien einen Importanteil von knapp 61 % am EU-Import. Das Importverbot für brasilianisches Rindfleisch und Rindfleischprodukte wird daher eine Lücke in das Gesamtangebot der EU reißen.

Für den europäischen Rindfeischmarkt ist infolge der Verknappung des Angebotes mit anziehenden Preisen in den nächsten Wochen zu rechnen, zumal das Angebot bereits in den letzten Wochen recht knapp ausfiel.

 
 
 
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