Gestern wurden beim OPEC-Öl-Krisengifel in Saudi-Arabien
Produktionserhöhungen angekündigt. Heute
ist die preisdämpfende Wirktung der Meldung bereits
verpufft. Am Ölmarkt geht es weiter zu wie im
Kasino und die Kurse steigen wieder munter an.
Marktlage
Nachdem der Kurs für US-Leichtöl
der Sorte West Texas Intermediate (WTI) Ende letzter
Woche auf 134 US-Dollar/Faß (159 Liter)
zurückging, zeigt sich der Markt heute von den
Ankündigungen des Öl-Krisengipfels völlig
unbeeindruckt. Heute im Mittagshandel wurde bereits
wieder ein Preis von fast 137 Dollar erreicht.
Auch Brent-Nordsee-Öl übersprang die 136 Dollar-Marke
erneut.
Neben wirtschaftlichen und politischen
Faktoren treibt auch der Dollar-Verfall den Rohöl-Kurs.
Während der Kurs des US-Dollars in den letzten
Jahren immer mehr an Wert eingebüßt hat,
steigt der Preis des schwarzen Goldes beständig
an.
Fakten
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22.06.2008:
Öl-Krisengipfel in Saudi-Arabien
Bereits vor dem dem Öl-Krisengipfel kündigte
der weltgrößten Erdölexporteur
Saudi-Arabien an, seine Fördermenge erhöhen
zu wollen. Saudi-Arabien plant im Juli eine Erhöhung
seiner Ölproduktion um 200.000 Faß
auf auf 9,7 Millionen Faß pro Tag,
nachdem bereits im Mai die Ölfördermenge
um 300.000 Faß ausgeweitet wurde. Saudi-Arabien
ist das einzige OPEC-Land, das über zusätzliche
kurzfristig nutzbare Förderkapazitäten
verfügt.
Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate
zeigten ebenfalls Bereitschaft, den Ölhahn
aufzudrehen. Andere OPEC-Mitglieder sind derzeit
zu keiner Produktionserhöhung bereit.
Auf die Frage, warum der Ölpreis von Preisrekord
zu Preisrekord eilt, darüber wurde keine
Einigung erzielt. Aus Sicht der Verbraucher liegen
die Gründe bei einer steigenden Nachfrage
und der aufgebrauchten Reserven. Dagegen sind
laut der Förderstaaten dafür die steigende
Nachfrage, hohe Steuern und Spekulationen verantwortlich.
Hausse-Tendenz
Prognose
Am Rohöl-Markt setzt sich der Aufwärtstrend
fort. Nach meiner Einschätzung peilen die Teilnehmer
an den internationalen Warenterminmärkten als
nächstes Kursziel die Marke von 150 US-Dollar
je Faß an. Ich persönlich gehe von vorerst
weiter steigenden Preisen aus, zumal die noch frei
verfügbaren Produktionskapazitäten der Förderländer
äußerst bescheiden sind.