Weizen: Feste Preise – besonders für Spitzenqualität

G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 07.04.2011


Die Weizenkurse an den internationalen Märkten schwankten in den letzten Wochen spürbar. Nun kommt es infolge eines knappen Angebotes wieder zu festeren Kursen. In ihrer ersten Prognose geht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zwar von einer größeren Weltweizenernte aus, erwartet jedoch für den Exporteur Nummer 1 eine niedrigere Produktion als im Vorjahr.

Marktlage
Marktlage Die Versorgungslage wird an unseren heimischen Märkten bis zur nächsten Ernte als knapp eingeschätzt. Vor allem gute Qualitäten sind nur schwer zu bekommen, das Angebot an backfähigem Weizen ist begrenzt. Es wird davon ausgegangen, dass etliche Verarbeiter bis zur nächsten Ernte noch nicht ausreichend mit Ware versorgt sind. Vergleicht man die Preise der letzten drei Jahre von Weizen so wird der enorme Preisanstieg deutlich. Das Gro der Ware ist allerdings schon vermarktet. Erzeuger mit Restmengen halten zum Teil noch ihr Getreide zurück, in der Hoffnung auf noch festere Kurse.

 

Ausblick auf die Ernte 2011/12
Der Weizenanbau wurde- nach Einschätzung der FAO - in vielen Ländern, aufgrund der hohen Getreidepreise, ausgedehnt. Angesichts der meist zufriedenstellenden Vegetationsbedingungen rechnet die FAO derzeit mit einem Anstieg der weltweit zur Verfügung stehenden Weizenmenge. Vor allem in Russland, der Ukraine, und Kasachstan wird - nach den Ernteausfällen des Dürrejahres 2010 – mit deutlichen Erntesteigerungen gerechnet. In den USA hingegen wird mit fast 6% weniger Weizen gerechnet, da von einer Einschränkung des Sommerweizenanbaues ausgegangen wird und trockenheitsbedingte, schwächere Ernten in den südlichen Anbaugebieten erwartet werden. In China haben sich - nach ausgiebigen Regenfällen - die Wachstumsbedingungen verbessert, so dass nur noch von einem Rückgang 1,8% im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen wird. Auch in Nordafrika sind die Ernteaussichten überwiegend als günstig bezeichnet worden.

 

Prognose
Prognose Das derzeit weltweit knappe Angebot wird vermutlich weiterhin für hohe Kurse sorgen. Die kommende Ernte wird besser eingeschätzt als die Ernte 2010/11. Besonders schwer ist einzuschätzen, wie sich die Krisen in Japan und Nordafrika auf die Handelstätigkeiten in der Welt auswirken. Erst wenn die Ernte tatsächlich eingefahren wurde kann eine genaue Bestandsaufnahme gemacht werden. Fakt ist, dass der Anschluss zur neuen Ernte für einige Verarbeiter noch eng werden kann. Fakt ist auch, dass der Agrarmarkt von vielen weiteren Faktoren beeinflusst wird.

 
 
 
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