Braugerste: Ein lohnendes Nischenprodukt?


G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 11.10.2014


Der Anbau von Braugerste ist in den letzten Jahren in Deutschland und den meisten Ländern Europas stark rückläufig. Wegen der Flächenkonkurrenz mit anderen Getreidearten wird weniger Gerste angebaut. Braugerste, die aufgrund von fehlenden Brauqualitäten herabgestuft wird zu Futtergetreide hat Mindereinnahmen zur Folge.

 

Marktlage
Wachsende Anforderungen der Brautechnologie erfordert auch die Ernte von Gerste mit hervorragenden Braueigenschaften. Dies wird von Mälzereien entsprechend honoriert. Der Preis von Braugerste liegt derzeit bei rund 174 Euro und damit rund 40 Euro die Tonne über dem Preis für Futtergerste. Das Risiko die hohen Anforderungen für Braugerste zu erzielen liegt jedoch beim Landwirt.

 

Bierkonsum in Deutschland
Im europäischen Vergleich wird nur in Tschechien und Österreich pro Kopf mehr Bier als in Deutschland getrunken. Die Grafik zeigt aber, dass der Bierkonsum im langfristigen Trend in Deutschland rückläufig ist.


Während hierzulande der Konsum sinkt, klettert in anderen Teilen der Welt der Bierverbrauch nach oben. Allem voran steigt in China der Bierkonsum, aber auch in Brasilien, Russland und Mexiko – um nur einige Länder zu nennen – wächst die Lust auf Bier. Mit einem Exportanteil von rund. 20 % der heimischen Malzproduktion hat Braumalz aus Deutschland einen festen Platz in den Rezepturen der Brauereien weltweit – und bei steigendem weltweitem Konsum kann der Export von Malz sicherlich noch ausgebaut werden.

 

 

Prognose
Braugerste ist ein Nischenprodukt in Deutschland und wird es auch bleiben. Der Anbau erfordert spezialisierte Ackerbaubetriebe und die Zusammenarbeit mit den Braugerstenzüchtern und den Mälzereien. Für Landwirte muss sich der Aufwand lohnen. Auch wenn Deutschland gute Voraussetzungen zur Erzeugung von Qualitätsbraugerste hat, besteht für Landwirte immer noch die Möglichkeit auf andere Anbaualternativen auszuweichen. Der Anbau von Braugerste hängt letztlich vom erzielten Gewinn für die landwirtschaftlichen Betriebe ab.

 
 
 
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