Geld: Euro-Schwäche kurbelt Getreideexporte an


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 30.10.2014


Aufatmen bei den EU-Getreide-Exporteuren: Der Euro ist wieder auf Talfahrt. Mit ihrer gestrigen Entscheidung hat die US-Notenbank den Kurs des Dollars gestärkt und den Euro-Kurs durchsacken lassen. Die Gemeinschaftswährung fiel unter die Marke von 1,26 US-Dollar.

 

US-Notenbank beendet milliardenschweren Anleihekäufe
Am Finanzmarkt hieß die Devise gestern: In der Deckung bleiben. Denn gestern wollte man zunächst einmal die schriftliche Erklärung im Anschluß an die zweitägige Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank "Federal Reserve" (Fed) abwarten.

Die Erklärung entsprach dann letztendlich dem, was erwartet worden war. Das Fed-Anleihekaufprogramm wird wie geplant zum Monatsende beendet und für den Zeitpunkt und Umfang einer Zinserhöhung in den USA gibt es keine konkreten Hinweise. Der Leitzins bleibt somit unverändert zwischen null und 0,25 %. Seit Ende 2008 liegt er auf diesem Rekordtief.

Damit werden künftig zwar keine Staatsanleihen und Hypothekenpapiere mehr gekauft. Der Aufkauf von Anleihen war bereits seit Jahresbeginn von ursprünglich 85 Milliarden Dollar pro Monat (ab Herbst 2012) in regelmäßigen Schritten zurückgefahren worden.

Damit dämmt die US-Notenbank ihre Geldfluten zwar weiter ein. Doch die Fortsetzung einer Quasi-Null-Zinspolitik bedeutet für die Finanzmärkte nur eines: Die Party kann weitergehen.

Die Bestätigung der Spekulationen durch die US-Währungshüter verschaffte dem US-Dollar Rückenwind und brachte den Euro auf Sinkflug.


Der sinkende Euro-Kurs hat nicht nur negative, sondern auch positive Seiten. Denn ein schwacher Euro-Kurs hilft vielen Exporteuren in Deutschland un der EU im Dollar-dominierten Exportmarkt wettbewerbsfähiger zu sein. Auch für den Getreideexport aus der Euro-Zone in Drittländer profitiert, denn dort werden die Geschäfte in Dollar abgerechnet.

Wirklich spannend wird es erst, wenn die Fed erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins anhebt.

 
 
 


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