Qualitätsmanagement:
HACCP-System

Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 06.06.2002


Ende der 50er Jahre begann die Entwicklung des international anerkannten HACCP-Systems (Hazard Analysis and Critical Control Points - Risikoanalyse und kritische Kontrollpunkte). Der Grundgedanke besteht in einer systematischen Analyse des Produktflusses vom Rohmaterial über alle Be- und Verarbeitungsstufen bis hin zum verzehrsfertigen Erzeugnis.

HACCP ist somit ein Vorbeugesystem zur Qualitätskontrolle. Bei richtiger Anwendung kann es verwendet werden, um jeden Abschnitt oder jeden Punkt im Herstellungsverfahren eines Lebensmittels, der zu einer Gefährdung, sei es durch Verunreinigungen, pathogene Mikroorganismen, physikalische Objekte, Chemikalien, Rohstoffe, ein bestimmtes Verfahren, Anweisungen zum Gebrauch oder Lagerbedingungen führen könnte, zu überwachen. Im Rahmen einer Risikoanalyse durch das HACCP-System werden kritische Prozeßparameter (z. B. bestimmte Temperaturpunkte) definiert, kontrolliert und protokolliert mit dem Ziel, den hygienischen Anforderungen gerecht zu werden.

Ein funktionierendes HACCP-Konzept erhöht daher die Lebensmittelsicherheit genauso, wie die bessere Nutzung der Rohware und die schnellere Reaktion auf entstehende Probleme. In der Nahrungsmittelproduktion wird das HACCP-System zunehmend auch dafür genutzt, über die Kontrolle der kritischen Parameterpunkte hinaus die angestrebte Qualität gleichbleibend zu realisieren.

In der EU nennt die Richtlinie 93/43/EWG des Rates vom 14.06.1993 über Lebensmittelhygiene erstmals den Begriff HACCP und weitet die im damaligen EG-Hygienerecht geforderten Produktanforderungen auf die systematische Analyse der potentiellen Risiken für Lebensmittel aus.

Als Standard hinsichtlich der Grundsätze und Anwendungsempfehlungen des HACCP-Systems können die Leitlinien der Codex Alimentarius Kommission angesehen werden.

 

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