Die Hoffnung auf eine qualitativ gute Roggenernte scheint
im Dauerregen unterzugehen. Die Fallzahlen vieler Bestände
brechen täglich weiter ein. Fazit: Gute Preisaussichten
für gute Backqualitäten.
Marktlage
Seit dem Preiseinbruch bei Brotroggen in der Ernte 2004
konnten sich die Preise allmählich wieder erholen und
lagen zuletzt in Deutschland bei durchschnittlich 80 Euro/t
netto franko Landhandelslager. Das Preisniveau liegt damit
deutlich unter dem Niveau vor einem Jahr (105 Euro/t).
Da die Ernte in Deutschland durch Niederschläge
immer wieder in's Stocken gerät, stehen vor allem in
den nördlichen Anbaugebieten noch viele Bestände
auf dem Halm. Der Anteil guter backfähiger Qualitäten
schrumpft mit jedem Regenguß. In vielen Gebieten in
Deutschland bestehen Fallzahl- und Auswuchsprobleme, so
daß man regional mit einem Brotgetreideanteil von
nur 50 % oder sogar weniger rechnet.
Damit ist jetzt das Ende der Baisse-Phase
bereits jetzt in Sicht. Vor allem auf der Ebene der Verarbeiter
und des Großhandels (siehe Grafik: Produktenbörse
Mannheim) ziehen die Kurse an. Damit dürfte auch für
die Erzeuger die Phase des saisonalen "Preisabsturzes"
während der Ernte sowohl zeitlich wie auch preislich
begrenzt bleiben.
Das zu erwartende höhere Futterroggen-Angebot
gerät bisher nur leicht unter Preisdruck, da Futterroggen
vermehrt in Futtermischungen Verwendung findet. Marktentlastende
Hoffnungen werden zudem in die Verwendung von "Energieroggen"
gesetzt. Bei der Produktion von Biogas und Bioäthanol werden
dem Roggen inzwischen gute Verwendungschancen prognostiziert.
Fakten
- Preisabsturz in der Entezeit
Seit Jahren ist der Preis für Brotroggen tendentiell
rückläufig. Das Dürrejahr 2003 bescherte
dem Roggenmarkt erstmals seit Jahren wieder ein deutlich
höheres Preisniveau, das jedoch mit der Ernte 2004
rapide einbra0ch. Seitdem folgt der Preisverlauf der tendentiellen
Baisse-Tendenz.
Das absolute Preistal am Roggenmarkt wird jeweils während
der Ernte erreicht. In den nachfolgenden Monaten kann
sich der Markt regelmäßig erholen. In diesem
Jahr setzt die Preiserholung bereits sehr frühzeitig
ein.
Hausse-Tendenz
Prognose
Das Angebot an Brotroggen dürfte deutlich niedriger
ausfallen als in den Vorjahren. Eine niedrigere EU-Ernte,
witterungsbedinge Qualitätseinbußen und infolge
ein Abbau der Bestände beschert Brotweizen bereits jetuzt
Aufgelder. Sollte die unbeständige Wetterlage anhalten
und die Fallzahlprobleme zunehmen, ist zu erwarten, daß
hochwertige Qualitäten deutlich anziehen könnten.
Bei schwachen Qualitäten, die nur noch über den
Futtertrag oder die energetische Verwertung Absatz finden,
könnte der Preis einbrechen und damit auch das Preisniveau
anderer Futtergetreide nach unten ziehen.
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