Preisanstiege bei Erdgas und anderen Energieträgern
haben in den letzten Tagen die Preise für N-Düngemittel
und ihre Basiskomponenten erneut ansteigen lassen. Für
Deutschland wurden weitere Preisaufschläge angekündigt.
Marktlage
Auch wenn die Preise für die meisten N-Düngemittel am Weltmarkt
in den letzten Wochen etwas unter Druck gerieten, so ist
für die Endkunden in Deutschland eines klar: Die Preise
werden hierzulande weiter kräftig anziehen. Bereits für
August hatte die Düngemittelindustrie einen Preisaufschlag
von 3 Euro/t für KAS, N- und NPK-Dünger getätigt.
Für September haben die Hersteller
jetzt einen weiteren Preisaufschlag auf die August-Preise
in Höhe von 7 Euro/t angekündigt. Begründet
wird der erneute Preisanstieg mit den permanenten Anstieg
der Energie- und damit der Produktionskosten.
Seit 1999 und beschleunigt seit 2002 haben
die steigenden Energiepreise die Produktionskosten und infolge
die Preise bei N-Düngemitteln drastisch verteuert. Die Folge:
Steigende Betriebsmittelkosten für die Landwirtschaft, denen
mit einem sparsameren Verbrauch -2% bis -3% in 2004/05 gegengesteuert
wurde.
Aufgrund der steigenden Erdgaspreise verteuerte
sich zuletzt vor allem Ammoniak sowohl an den Produktionsstandorten
in Osteuropa wie auch in der Karibik oder den USA.
Fakten
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Steigende
Erdgaspreise - steigende N-Düngerpreise
Vor allem in den USA haben sich die Erdgaspreise seit
dem Frühjahr enorm verteuert. Ein Ende der Hausse-Phase
ist derzeit noch nicht in Sicht. Die Auswirkungen auf
den internationalen Markt für Ammoniak - wichtigstem
Rohstoff bei der Herstellung von Stickstoffdünger -
sind jedoch bereits jetzt spürbar: Die US-Düngemittelhersteller
fragen zunehmend Ware vom internationalen Markt nach
und verursachen damit steigende Kurse. Man rechnet in
der nächsten Zeit sogar mit Schließungen
von Ammoniakwerken in den USA.
Ammoniak, Grundstoff der meisten N-Düngemittel, wird
weltweit zu über 90 % nach dem Haber-Bosch- oder
einem ähnlichen Verfahren industriell synthetisiert.
Hierbei wird Stickstoff aus der Zerlegung von Luft und
Wasserstoff bzw. aus petrochemischen Grundstoffen (Erdgas,
Heizöl u. a.) gewonnen. 97 % aller mineralischen
N-Düngemittel werden auf Basis von Ammoniak hergestellt.
Hausse-Tendenz
Prognose
International gaben die Preise für N-Dünger in den letzten
Wochen am internationalen Markt nach. In Deutschland bescherten
die Preisaufschläge der Landwirtschaft höhere
Produktionskosten.
Eine Wende zu wieder rückläufigen
Preisen ist derzeit nicht in Sicht und hängt von der Entwicklung
der z.Z. weiter steigenden Energiepreise ab. Alles deutet
darauf hin, das die Hersteller in den USA aufgrund der extrem
hohen US-Erdgaspreise ihre Ammoniak-Nachfrage zunehmend
am internationalen Markt decken werden. Die damit zu erwartende
Verteuerung der N-Düngerpreise dürfte durch die
hiesigen Hersteller mit dem geplanten September-Aufschlag
jedoch vorwegenommen wurden sein.