Das Weihnachtsgeschäft hat in den letzten Tagen zu einer leichten
Entspannung am Schlachtschweine-Markt geführt. Ist die Durststrecke
vorüber?
Marktlage
Die Verbraucher haben den Weihnachtsbraten jetzt ganz oben auf den
Einkaufslisten notiert. Damit lief die Fleischnachfrage in den letzten
Tagen wieder etwas flotter. Vor allem Edelteile konnten saisonbedingt
besser und teilweise zu etwas höheren Preisen abgesetzt werden.
Seitens der Produzenten wurden geringere Stückzahlen an den
Markt gebracht, so daß das Angebot glatt aufgenommen wurde.
Teilweise wurden Schlachtungen sogar vorgezogen - ein klares
Signal dafür, daß der Markt wieder aufnahmenfähiger
ist.
Die Nord-West-Notierung blieb
am 22.12.2003 unverändert . Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften
für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte den mittleren
Basispreis für den Zeitraum von Montag, 22.12. bis Mittwoch, 24.12.2003
mit 1,08 €/kg SG unverändert zum Durchschnitt der Vorwoche
fest. Auch die Preisspanne blieb mit 1,08-1,10 €/kg SG unverändert.
Die genannten Preise sind Basispreise für Schweine mit 56 %
MFA, frei Schlachtstätte und beziehen sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.
Die Notierungen in anderen EU-Ländern
konnten sich ebenfalls stabilisieren. Lediglich in Dänemank
geben die Auszahlungskurse nochmals leicht nach. Bitte beachten
Sie bei den Notierungen wie auch bei der Grafik die unterschiedichen
Qualitäten.
Preisanhebungen bewegen sich nach wie vor auf sehr niedrigen Niveaus
oder werden noch gar nicht gewährt.
Prognose
Die Nachfrage übersteigt regional wieder leicht das Angebot.
Eine nachhaltige Erholung der Preise ist dennoch nach meiner Einschätzung
in den nächsten Tagen noch nicht in Sicht. Nach Weihnachten ist
- entsprechend des saisonalen Verlaufs - mit rückläufigen
Umsätzen zu rechnen. Dann fehlen dem Markt die für eine weitere
Preiserholung nötigen Impulse. Dennoch wird nach meiner Einschätzung
der Markt mit Beginn der ersten vollen Handelswoche 2004 weiter
leicht anziehen.
Die Kühl- und Gefrierhäuser haben sich in den letzten Wochen mit
preisgünstiger Ware gefüllt. Sobald der Markt im nächsten Jahr
wieder anzieht, wird diese Ware in den Verkauf gebracht und folglich
die Preiserholung bremsen. Spätestens für April/Mai 2004 wird mit
steigenden Auszahlungspreisen gerechnet (Sommerhiltze 2003).