Zunehmend knapp fällt das Angebot am Schlachtrindermarkt
aus. Der Markt signalisiert feste bis steigende Preise für
die kommenden Wochen. Mit Ablauf der Bullen-Sonderprämie
Ende Februar dürften die Kurse auch bei Jungbullen
kräftig anziehen.
Marktlage
Das Angebot am Schlachtrindermarkt fällt für den Bedarf
der Schlachtbetriebe knapp ausreichend aus und nimmt allmählich
wieder ab. Der Anteil an leichten Tieren blieb nach wie
vor relativ hoch.
Vor allem fällt das Angebot an Schlachtkühen
seit Jahresbeginn knapp aus. Die Preise zogen seitdem kräftig
an. Gegenüber Dezember 2004 konnten sich die Notierungen
für Kühe der Klasse O3 im Januar um fast 20 % befestigen.
Selbst der vergleichsweise deutliche Preisrückgang für Jungbullen
Ende Januar zeigte nur geringe Wirkung auf den Schlachtkuhpreis.
Die Preisentwicklung am Jungbullen-Markt
steht seit dem Jahresanfang ganz im Zeichen der Agrarreform.
Die Übergangsregelung im Bereich der Sonderprämien für männliches
Schlachtvieh führte ab Mitte Januar zu einem deutlich erhöhten
Jungbullenangebot und infolge rückläufigen Notierungen.
Da sich die Übergangsfrist für die Gewährung der Sonderprämie
bis Ende Februar erstreckt, ist auch in der laufenden Woche
mit einem deutlichen Anstieg des Jungbullenangebots zu rechnen,
da sich viele Bullenmäster letztmalig die Sonderprämie sichern
wollen.
Fakten
-
Rückläufige
Schlachtzahlen - steigende Preise
Seit Oktober 2004 stieg das Angebot am Schlachtrindermarkt
enorm an und erreichte im November 2004 mit 22.305 Schlachttieren
den höchsten Stand seit Jahren. Seitdem ist das
Angebot stark rückläufig, liegt jedoch noch
immer leicht über dem Angebot der Vorjahre. Ab
Anfang März - nach Ablauf des Bullen-Sonderprämien-Termins -
ist ein deutlicher Rückgang beim Angebot zu erwarten.
Die Grafik zeigt deutlich, daß
die guten Absatzmöglichkeiten am Binnenmarkt und
im Export seit September letzten Jahres für eine
stabile Preisentwicklung gesorgt haben.
Hausse-Tendenz
Prognose
Regional begannen die Schlachtunternehmen angesichts des
im März erwarteten kleinen Angebots am Lebendmarkt mit der
Bevorratung für das Ostergeschäft. Bereits im Verlauf des
März und mit Blick auf die Ostertage wird eine regere
Verbauchernachfrage erwartet. Insbesondere Keulenware und
die edleren Teilstücke dürften über die Osterfeiertage verstärkt
gefragt sein.
Nach meiner Einschätzung dürfte
sich das Preisniveau bei weiblichen Schlachtrindern in den
kommenden Wochen stabil bis fest entwickeln. Bei stetiger
Abnahmebereitschaft der Schlachtunternehmen dürften Schlachtkühe
aus heutiger Sicht 40-50 Cent je Kilogramm SG mehr kosten
als ein Jahr zuvor.
Preisdämpfend für die Schlachtkuhpreise
könnte allenfalls sein, wenn die Milchmenge im Ende März
auslaufenden Milchwirtschaftsjahr deutlicher überschritten
werden sollte als dies bislang erwartet wird. Dann könnte
das Schlachtkuhangebot in den ersten Märzwochen aufgrund
von Abstockungsmaßnahmen der Milchviehbestände kurzfristig
höher ausfallen. Sicher ist dies jedoch nicht, da bereits
viele Landwirte in den zurückliegenden Wochen und Monaten
ihre Milchkuhherden um ausselektierte Kühe bereinigt haben.
Ab Anfang März (nach dem Sonderprämien-Termin)
dürfte das Jungbullenangebot sehr viel kleiner ausfallen.
Umfangreiche Viehbestände wurden inzwischen an den Markt
gebracht. Die rückläufigen Schlachtgewichte der letzten
Wochen zeigen, daß das Angebot an schlachtreifen Tieren
bereits stark ausgedünnt ist. In den kommenden Wochen dürften
nach meiner Einschätzung auch die Jungbullen-Notierungen
kräftig anziehen.
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