Der Strukturwandel in der deutschen Milchviehhaltung hält
weiter an. Im November 2004 wurden noch 4,3 Millionen
Milchkühe gezählt, das waren 1,7 % weniger als ein
Jahr zuvor. Auch die Zahl der Milchproduzenten ist in den
letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Im November 2004
wurden in Deutschland noch 111.800 Milchviehbetriebe
gezählt, das waren 5.300 weniger als ein Jahr zuvor.
Bundesweit am stärksten geschrumpft ist
der Milchviehbestand in Nordrhein-Westfalen mit einem Minus
von 7,2 Prozent. Überdurchschnittlich verkleinert wurden
die Milchviehherden auch in den norddeutschen Bundesländern
Schleswig-Holstein und Niedersachsen, nämlich um 3,7 und
2,3 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern dagegen wurden 0,4
Prozent mehr Milchkühe gezählt als im November 2003. In
den übrigen östlichen Bundesländern ging die Zahl der Milchkühe
mit Ausnahme Brandenburgs, wo es ein Minus von 2,2 Prozent
gab, etwas weniger ausgeprägt als im Durchschnitt zurück.
In Süddeutschland wurde der rückläufige Trend weitgehend
unterbrochen. In Bayern wurden genauso viele Milchkühe gezählt
wie ein Jahr zuvor, und Baden-Württemberg meldete mit einem
Minus von 0,5 Prozent nur einen bescheidenen Rückgang.
Zahl der Milchviehbetriebe
in zehn Jahren halbiert
Die Zahl der Milcherzeuger ist in den letzten
Jahren kontinuierlich gesunken. Im November 2004 wurden
in Deutschland noch 111.800 Milchviehbetriebe gezählt,
das waren 5.300 weniger als ein Jahr zuvor. Dies entspricht
einem Rückgang von 4,5 %. Zehn Jahre zuvor waren es
mit 209.500 noch fast doppelt so viele Milchviehbetriebe
gewesen. Vor zwanzig Jahren, zum Zeitpunkt der Quoteneinführung,
gab es allein in Westdeutschland noch 368.900 Milcherzeuger.
Obwohl die Betriebe in Ostdeutschland im
Durchschnitt mehr als die fünffache Zahl an Kühen halten,
geht die Zahl der Betriebe dort fast mit der gleichen Geschwindigkeit
zurück wie im Westen: 2004 haben 4 % der ostdeutschen
Betriebe die Milchviehhaltung aufgegeben. Auch hier hat
sich die Zahl der Milcherzeuger seit 1994 von 9.200 auf
4.800 fast halbiert.
Die durchschnittliche Herdengröße liegt
in Deutschland inzwischen bei 38,2 Milchkühen je Halter,
das entspricht einer Zunahme um 1,1 Tiere innerhalb
eines Jahres. Zehn Jahre zuvor lag die Zahl der Kühe je
Halter bei 25,2 Tieren.
"Entkoppelte"
Milchprämien ab 2005
Ab 2005 sind die Schlachtprämien wie auch
die Milchprämien in Deutschland von der Produktion entkoppelt.
Wie sich dies auf den weiteren Strukturwandel in der Milchviehhaltung
auswirkt, zeichnet sich noch nicht klar ab. Es gibt aber
derzeit keine Anzeichen, daß die Milchquoten nicht
mehr voll genutzt würden. Ob sich der Abbau des Milchkuhbestandes
tatsächlich über das Maß hinaus beschleunigen wird, das
notwendig ist, um höhere Milchleistungen zu kompensieren,
muß sich erst noch zeigen. Auch bleibt abzuwarten,
ob die entkoppelten Prämien Anreize geben, aus der Milcherzeugung
ganz auszusteigen. Voraussichtlich wird es aber wachstumswillige
Betriebe geben, die die freiwerdenden Milchquoten übernehmen.
Quelle: |
ZMP Zentrale Markt- und Preisberichtstelle
für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft
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