Auf den leichten Böden und in Frühdruschgebieten ist die Gerstenernte
in vollem Gange. Diese ersten Partien wiesen gute Qualitäten und
zufriedenstellende Erträge auf. Auch in Südhessen wurde ein großer
Teil der Wintergerstenflächen bereits gedroschen und erbrachte leicht
überdurchschnittliche Erträge und gute HL-Gewichte.
Die Witterung bot der Gerste in den meisten Gegenden Deutschland
in der letzten Zeit optimale Wachstumvoraussetzungen mit guter Bodenfeuchte
und warmen Abreifetemperaturen, so daß mit einer insgesamt hohen
und qualitativ guten Ernte zu rechen ist.
Marktlage
Die ersten Geschäfte liefen in der Regel ohne Preisnennung ab, da
die Preisfindung noch nicht abgeschlossen ist.
Seitens des Agrarhandels ist häufig zu hören, für Gerste wäre "nichts
'drin" - man nennt für 2001er Ware Preise zwischen 16 und 18 DM/dt.
Verwiesen wird in diesem Zusammenhang oft auf den um 7,5 % abgesenkten
Interventionspreis. Auf der anderen Seite stellt man fest, daß offenbar
ein so großer Bedarf an Futtergerste besteht, daß zuletzt bis zu
22,25 DM/dt und mehr im Streckengeschäft gezahlt wurden.
Fakten
Die Lagerbestände der Verarbeiter sind geringer als zunächst erwartet,
so daß Anschlußware in Kürze dringend benötigt wird.
Die EU und hier an erster Position Deutschland sind die Hauptproduzenten
am Weltmarkt. Der europäische Dachverband des Getreidehandels Coceral
prognostizierte am 29.06.2001 mit 48,8 Mio. t eine um fast 6
% geringere Gerstenernte als im Vorjahr (51,7). In Deutschland wird
dagegen mit 12,7 Mio. t eine größere Ernte als im Vorjahr (12,1)
erwartet.
Prognose
Die Rücknahme der Futtergetreide-Prognosen (IGC, USDA)
lassen stabile bis steigende Kurse erwarten. Erste Anzeichen sind
an der WCE (Winnipeg/Kanada), der Liffe (London) u.a.
Marktplätzen erkennbar.
Die Kopfschütteln erzeugende Schwäche des Euro im Vergleich zum
US-Dollar begünstigt erfreulicherweise den Export der auf Dollarbasis
abgerechneten Agrargüter. Auch EU-Gerste dürfte von der Dollarstärke
und den anziehenden Weltmarktpreisen profitieren.
Umschiffen Sie daher das alljährliche "Ernteloch" und planen
Sie als Verkaufstermin vorerst den Oktober/November ein.
Aktuell
Archiv
Aktuell
Archiv