Lange haben die Schweinemäster auf bessere Zeiten warten müssen.
Jetzt werden die guten Markterlöse genutzt, um alte Verluste
auszugleichen und die künftige Produktion neu auszurichten.
Marktlage
Äußerst freundlich zeigt sich der Schlachtschweine-Markt
in den Tagen vor Weihnachten. Das Angebot an Schweinen kann den
Bedarf der Schlachtereien nur knapp decken und läßt sich
bei den Schlachtunternehmen glatt plazieren. Teilweise wurden Schlachtungen
sogar vorgezogen. Aufgrund der regen Nachfrage wurden die Lagerbestände
der Fleischindustrie weitgehend geräumt.
Der Fleischhandel profitierte vor allem von der höheren Nachfrage
nach Edelteilen. Das Geschäft mit dem (Vor-)Weihnachtsbraten
brachte das Geschäft zusätzlich in Schwung und ließ
die Auszahlungspreise der Schlachtunternehmen kräftig steigen.
Die Nord-West-Notierung blieb
am Montag unverändert zum vorherigen Donnerstag, notierte jedoch
über dem Durchschnitt der Vorwoche. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften
für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte den mittleren
Basispreis für den Zeitraum von Montag, 20.12. bis Mittwoch, 22.12.2004
mit 1,54 Euro/kg SG um 0,02 Euro über dem Durchschnitt
der Vorwoche fest. Die Preisspanne wurde mit 1,54-1,56 Euro/kg
SG im unteren Spannenbereich um 0,03 Euro angehoben, blieb
im oberen Spannenbereich jedoch unverändert. Die genannten Preise
sind Basispreise für Schweine mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte
und beziehen sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.
Auch bei der Internet Schweinebörse
Nordwest AG am 22.12.2004 konnten die Schweinepreise ihr
hohes Preisniveau halten. 350 deutsche Schweine wurden zu einem
Durchschnittspreis von 1,56 Euro/kg SG verkauft - damit blieb
der Preis im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Die Preisspanne
lag bei 1,56-1,57 Euro/kg SG.
Auch die Notierungen in anderen
EU-Ländern zogen in fast allen Marktgebieten an. (Anmerkung:
Bitte beachten Sie bei den Notierungen die unterschiedichen Qualitäten
und Spezifikationen). Hier waren es die Dänen, die aus dem
allgemeinen Trend mit einem Notierungsrückgang um 5 Cent ausscherten.
Die stark Export-orientierte Schlachtbranche in Dänemark beklagt
sich derzeit über Absatzprobleme vor allem an den asiatischen
Märkten. Hier wächst der Wettbewerbsdruck durch brasilianische
Anbieter.
Prognose
Der Fleischabsatz am Endverbrauchermarkt verläuft äußerst
zufriedenstellend. Edelteile finden glatten Absatz. An der guten
Absatzlage dürfte sich auch in der kommenden Woche nichts ändern,
so daß die angebotenen Schweine glatt am Markt abgesetzt werden
können. Mit Angebotsdruck ist nicht zu rechnen. Damit sind
gute Voraussetzungen für weiterhin stabile Schlachtschweinepreise
gegeben.
Der Nord-West-Preis dürfte nach meiner Einschätzung heute
- am letzten Notierungstag vor Weihnachten - unverändert
bleiben. Auch für die Preisfestsetzung am kommenden Montag
erwarte ich eine unveränderte Notierung.
Am Qualitätsferkel-Markt gehe ich für die aktuelle Woche - aufgrund
des begrenzten Angebotes und der regen Geschäftstätigkeit -
von weiteren Preissteigerungen aus. Für Hessen wird mit einem
Plus von rund 1,50 Euro gerechnet, andere Marktregionen erwarten
ein Plus von bis zu 3,50 Euro.