Die Nachfrage am Schlachtschweine-Markt ebbt - wie
in den Tagen nach Weihnachten saisonal üblich -
etwas ab. Nur ein kurzes Intermezzo?
Marktlage
Das Angebot an schlachtreifen Schweinen fällt zwar
etwas umfangreicher aus, der inzwischen herrschende Angebotdruck
ist jedoch vorrangig auf eine deutlich geringere Nachfrage
der Schlachtunternehmen zurückzuführen. So verwundert
es nicht, daß der Druck auf die Preise auch am Wochenanfang
nochmmals zunahm.
Die Nord-West-Notierung
büßte am Montag 0,01 Euro zum vorherigen
Donnerstag ein. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften
für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte
den mittleren Basispreis für den Zeitraum von Montag, 03.01.
bis Mittwoch, 05.01.2005 mit 1,49 Euro/kg SG um 0,03 Euro
über dem Durchschnitt der Vorwoche fest. Die Preisspanne
blieb mit 1,49-1,50 Euro/kg SG im unteren Spannenbereich
unverändert, gab jedoch im oberen Spannenbereich um
0,06 Euro nach. Die genannten Preise sind Basispreise
für Schweine mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte
und beziehen sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.
Bei der Internet Schweinebörse
Nordwest AG am 29.12.2004 konnten die Schweinepreise
zum Jahresende ihr hohes Preisniveau halten. 260 deutsche
Schweine wurden zu einem Durchschnittspreis von 1,56 Euro/kg
SG verkauft - damit blieb der Preis im Vergleich zur
Vorwoche unverändert.
Auch die Notierungen
in anderen EU-Ländern gaben in fast allen Marktgebieten
leicht nach. (Anmerkung: Bitte beachten Sie bei den Notierungen
die unterschiedichen Qualitäten und Spezifikationen). Während
die Notierungen in Belgien und Frankreich ihr Niveau behaupten
konnten, gaben die Kurse in den Niederlanden und in Dänemark
nach. Die Nachfrage am Weltmarkt fällt derzeit etwas
schwächer aus. Die stark Export-orientierte Schlachtbranche
in Holland und Dänemark beklagt sich derzeit über
Absatzprobleme vor allem an den asiatischen Märkten.
Hier wächst der Wettbewerbsdruck durch brasilianische
Anbieter.
Prognose
Saisonbedingt fällt die Schweinefleisch-Nachfrage jetzt
etwas schwächer aus. Das Schlachtschweine-Angebot übersteigt
daher den Bedarf leicht. Der Markt rechnet wie erwartet
mit den im Januar üblichen jahreszeitlichen Schwächen. Eine
weitere leichte Korrektur des Nord-West-Preises nach unten
ist am kommenden Donnerstag nicht ausgeschlossen.
Da das Angebot an schlachtreifen Tieren jedoch nicht übermäßig
groß ausfällt, dürfte die negative Stimmung
nicht von allzu langer Dauer sein. Nach meiner Einschätzung
sollte sich die Nachfrage in der zweiten Monatshälfte
bereits wieder leicht beleben, so daß sich der Preisverlauf
stabilisiren dürfte.
Prognosen für das erste Quartal 2005 lassen ein
kleineres Schweine-Angebot und infolge steigende Preise
erwarten. Voraussetzung für diesen positiven Trend
wird jedoch eine auch weiterhin hohe Weltmarktnachfrage
sein.