Die "tollen" Tage sind vorbei, doch die Aussichten
am Schlachtschweinemarkt bleiben toll. Der Export bringt
dem Markt derzeit zusätzliche Nachfrage und steigende
Preise.
Marktlage
An allen europäischen Märkten geht es mit den
Auszahlungspreisen für Schlachtschweine aufwärts.
Vor allem in den Niederlanden und in Frankreich zogen die
Kurse in den letzten Wochen deutlich an.
In Deutschland setzt sich der positive
Trend ebenfalls fort. Während der Inländische
Absatz nur leichte Steigerungen aufweist, hat sich der Export
deutlich belebt und hat derzeit die Funkltion als "Motor"
des Schweinemarktes eingenommen. Das Angebot fällt
aufgrund der lebhaften Nachfrage äußerst knapp
aus.
Mit einem Plus von 4 Cent auf 1,51 Euro/kg SG
wurde bereits am letzten Donnerstag die Marke von 1,50 Euro
übersprungen und ging am Wochenanfang preisgleich in die
laufende Runde.
Die Nord-West-Notierung
zog am 14.02.2005 auf 1,51 Euro/kg SG an. Die
Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch
in Nordwest- und Ostdeutschland legte den mittleren Basispreis
für den Zeitraum von Montag, 14.02. bis Mittwoch, 16.02.2005
mit 1,51 Euro/kg SG um 0,02 Euro über dem
Durchschnitt der Vorwoche fest. Die Preisspanne wurde mit
1,51-1,53 Euro/kg SG im unteren um 0,04 Euro über
der Vorwochen-Notierung und im oberen Spannenbereich preisgleich
festgesetzt. Die genannten Preise sind Basispreise für Schweine
mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte und beziehen
sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.
Bei der Internet
Schweinebörse Nordwest AG am 16.02.2005 konnten
die Schweinepreise ihr Preisniveau im Vergleich zur Vorwoche
halten. 410 deutsche Schweine wurden zu einem Durchschnittspreis
von 1,52 Euro/kg SG verkauft. Die Vermarktung erfolgte
in der Preisspanne von 1,52-1,53 Euro/kg SG.
Die Warenterminmärkte zeigen sich
ebenfalls freundlich. An der Warenterminbörse Hannover
haben Gewinnmitnahmen und ein niedrigeres Kontraktvolumen
zuletzt jedoch zu einem Preiskniock geführt. Mit 1,53 Euro/kg SG
lag die Notierung für den Februar-Termin allerdings
auch zuletzt noch über dem Kassapreis.
Prognose
Knapp ist das Schlachtschweine-Angebot nicht nur aufgrund
des begrenzten Angebotes an schlachtreifen Tieren, sondern
auch aufgrund einer besseren Nachfrage nach Schlachtschweinen
durch die Schlacht- und Zerlegebetriebe. Die höhere
Exportnachfrage räumt derzeit den Markt leer.
Alles weist darauf hin, daß der Export
auch in den kommenden Wochen flott verlaufen wird. Auch
für die kommende Woche wird mit steigenden Ausfuhrmengen
gerechnet und das dürfte für eine weitere Verbesserung
bei der Nachfrage sorgen.
Nach meiner Einschätzung wird derzeitige
Angebot an schlachtreifen Tieren kaum ausreichen, um den
Bedarf der Schlacht- und Zerlegebetriebe zu decken. Daher
dürften die Auszahlungspreise am Kassamarkt auch in
den nächsten Tagen stabil bleiben bzw. leicht ansteigen.
Die nach oben gerichteten Preisvorgaben
bieten dem deutschen Markt ein stabiles Fundament für
leichte Preissteigerungen, die sich jedoch vor allem auf
den Drittlandsexport und eine höhere Nachfrage innerhalb
des EU-Binnenmarktes stützen.