Seit Anfang der Woche notieren die Schlachtschweine-Preise
wieder etwas schwächer. Damit reagiert der Markt auf das
größere Angebot an Schlachtschweinen.
Marktlage
Das Angebot am Schlachtschweinemarkt fällt nochmals
größer aus als in den vergangenen Wochen. Mit
Blick auf die nur 4-tägige Schlachtwoche vor den Ostertagen
steht das umfangreiche Angebot einer nur begrenzten Nachfrage
gegenüber. Das Geschäft ist weitgehend gelaufen.
Der Markt zeigt sich deutlich weniger aufnahmebereit,
so daß sich das Angebot nicht komplett am Markt plazieren
läßt. Nicht alle angebotenen Schlachttiere finden daher
noch in der Karwoche den Weg in den Schlachthof. Seitens
der Schlachtunternehmen kam es zu Ab- und Umbestellungen.
Erstmals führt der so entstehende Angebotsdruck
wieder zu reduzierten Auszahlungspreisen. Der Nord-West-Preis
wurde am Montag um 3 Cent auf 1,44 Euro/kg SG zurückgenommen.
Kurz vor den Osterfeiertagen ließen sich
an den Fleischmärkten leicht höhere Kurse, besonders im
Edelteilbereich, durchsetzen. In dieser Woche wird erstmals
wieder von Preisdruck berichtet. Der Absatz von Verarbeitungs-
und Fettartikel hingegen stagnierte und geriet im weiteren
Wochenverlauf unter Preisdruck. Auch der Verkauf von Schultern
blieb hinter den Erwartungen zurück.
In den meisten europäischen "Schweineregionen"
tendierten die Notierungen zum Wochenbeginn meist unverändert
bis schwächer.
Die Nord-West-Notierung
gab erneut nach. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften
für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte
den mittleren Basispreis für den Zeitraum von Montag, 21.03.
bis Mittwoch, 23.03.2005 mit 1,44 Euro/kg SG um 0,03 Euro
unter dem Durchschnitt der Vorwoche fest. Die Preisspanne
wurde mit 1,44-1,45 Euro/kg SG im unteren um 0,03 Euro
und im oberen Spannenbereich um 0,04 Euro/kg SG
unter der Vorwochen-Notierung festgesetzt. Die genannten
Preise sind Basispreise für Schweine mit 56 % MFA,
frei Schlachtstätte und beziehen sich auf die sogenannte
Euro-Referenzmaske.
Bei der Internet
Schweinebörse Nordwest AG am 16.03.2005 konnten
die Schweinepreise ihr Preisniveau im Vergleich zur Vorwoche
nicht halten. 600 deutsche Schweine wurden zu einem
Durchschnittspreis von 1,49 Euro/kg SG verkauft. Die
Vermarktung erfolgte in der Preisspanne von 1,43-1,49 Euro/kg SG.
Damit lag der Preis um 0,50 Euro unter dem Vorwochenergebnis.
Die Warenterminmärkte zeigen sich
ebenfalls freundlich. An der Warenterminbörse Hannover
haben Gewinnmitnahmen die Mitte Februar eingeleitete Baisse-Phase
fortgeführt. Mit 1,44 Euro/kg SG lag die
Notierung für den März-Termin zuletzt auf Kassapreis-Niveau.
Prognose
Für die Schlachtunternehmen und damit auch für
die Schweinefleischproduzenten ist das Ostergeschäft
so gut wie gelaufen. Die in dieser Woche auflaufenden Überhänge
an schlachtreifen Tieren werden in die kommenden Woche "verschoben".
Da auch die Noch-Ostern-Woche um einen
Schlachttag verkürzte ist, dürfte nach meiner Einschätzung
der Angebotsdruck weiter zunehmen. Derzeit deutet nichts
darauf hin, daß das Angebot spürbar kleiner ausfallen
könnte.
Obwohl die Marktversorgung in den kommenden
April-Wochen nicht besonders üppig ausfallen dürfte,
rechne ich damit, daß der Angebotsdruck nochmals zu
einer Kursanpassung nach unten führen könnte.
Da Märkte "überzeugende" Signale benötigen,
um Preiskorrekturen nach oben einzuläuten, dürfte
die Preiserholung - trotz der insgesamt positiven Aussichten
am Schlachtschweinemarkt - nur allmählich erfolgen.
In den kommenden Wochen dürften die
Auszahlungspreise nach meiner Einschätzung jedoch wieder
ihr bisheriges Niveau zurückerlangen, da die Bestandszahlen
im Vergleich zu den Vorjahren niedriger ausfallen. Für 2005
wird in der EU-25 mit einem Rückgang der Schweinefleischerzeugung
um 1-2 % gerechnet.
Das Exportgeschäft mit EU-Schweinefleich
läuft zudem äußerst flott und wird lediglich durch
den hohen Kurs des Euro leicht behindert. Hier wird mit
einer weiteren Geschäftsbelebung gerechnet.