In Haßleben (Uckermark) will die niederländische Investorengruppe
"van Gennip GmbH" eine zu DDR-Zeiten für 180.000 Tiere
ausgelegte Anlage übernehmen und davon 85.000 Stellplätze
nutzen. Mit der 24-Mio-Euro-Investition entstände die
zweitgrößte Mastanlage in Deutschland. Geplant ist mit 7.120 Sauen-
und 76.000 Mastplätzen eine Jahresproduktion von
169.000 Mastschweinen und 190.000 Ferkeln bei
einer Verlustrate von 5 %.
Harry van Gennip betreibt bereits Schweinemastanlagen
in den Niederlanden (25.000 Tiere) und Sandbeiendorf/Altmark
(65.000 Tiere). Seine Beteiligungen an Mästereien in
Weißrußland, der Ukraine und in Mecklenburg-Vorpommern
werden als unklar bezeichnet.
Während das Agrarministerium in Potsdam
die Wiederinbetriebnahme der Mastanlage aufgrund der geplanten
50 Arbeitsplätze (1.700 Schweine pro Arbeitsplatz)
befürwortet, werden die Einwände der Kritiker
immer lauter. Die Bürgerinitiative "Kontra Industrieschwein
Haßleben", die von vielen Tierschutzorganisationen unterstützt
wird, lehnt die Anlage aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes
sowie der Befürchtung eines Einbruchs beim Tourismus
in der Region ab. Inzwischen sind 1.200 Einwendungen
beim Landesumweltamt eingegangen.